Milchmarkt-Update: Wendepunkt im Mai? Newsletter vom 2. Mai 2025
In der vergangenen Woche tendierten die Preise überwiegend abwärts. Der Wechselkurs €/CHF ist stabil.
Marktentwicklung: Rückblick und Ausblick
Wir nähern uns der höchsten saisonalen Milchproduktion, das schöne Wetter und der hohe Milchpreis fördern zurzeit die Milchmenge mit hohem Gehalt. Letztes Jahr war die letzte Aprilwoche der Wendepunkt – ab da ging es bergauf mit den Preisen. Beim 12-Monatsvergleich sieht man, dass die Preise um rund 10 % höher liegen als 2024.
Generell sind die Einkäufer verunsichert und kaufen nur sehr kurzfristig. Das heißt, sie reagieren bereits auf kleine Preisnachlässe. Falls die Preise anziehen, wird jeder versuchen, sich noch schnell einzudecken – und dann könnten die Preise sprunghaft steigen.
Der Export von EU-Milch ist zurzeit gebremst, da die USA sehr billig unterwegs sind. Hauptsächlich Cheddar gerät dadurch unter Druck. Mozzarella, Gouda, Emmentaler und Cagliata halten sich im Moment besser.
Für Mai und Juni bis in den Sommer wurden uns stabile Preise gemeldet. Das deutet auf eher ruhige Märkte hin, aber niemand hat die Kristallkugel.
Der europäische Milchkuhbestand sinkt weiter – allein 2024 um 3,4 % auf 19,2 Mio. Tiere (Quelle: USDA/FAS, The Bullvine). Parallel dazu wird für 2025 ein weiterer Rückgang der Milchproduktion um 0,2 % auf 149,4 Mio. Tonnen erwartet.
Ursachen sind striktere Umweltauflagen, das Blauzungenvirus sowie die strukturelle Überalterung der Betriebe. Dies beschleunigt den Marktbereinigungsprozess: Unrentable Molkereien verlieren Milch, während sich die verbleibenden Akteure zunehmend auf hochwertige Segmente wie Käse, Frischprodukte und Desserts fokussieren.
Standardisierte Commodity-Produktionen (z. B. Milchpulver) wandern vermehrt in Regionen ab, die dank günstiger klimatischer Bedingungen kostengünstiger produzieren können – etwa das auf Grasfütterung basierende Neuseeland.
Marktsituation in der Schweiz:
In der Schweiz ist die Lage aktuell weniger ausgeglichen. eine schwache Weltkonjunktur und schwache Währungen (EUR/USD) drücken weiterhin auf den Export hochwertiger Schweizer Käse. Die finanziellen Schwierigkeiten zweier grosser Molkereien destabilisieren den Markt zusätzlich.
Wendepunkt im Mai?
Bleiben Sie dran, dann wissen Sie es spätestens beim nächsten Newsletter, der in 2 Wochen erscheint oder besuchen Sie uns an der Messe Tutto Food in Mailand und vielleicht haben wir dort bereits eine Antwort für Sie.“
Ausblick auf Q2 und Q3 2025
• Q2 2025: Wir bleiben optimistisch – stabile bis leicht steigende Preise, gestützt durch eine robuste Nachfrage nach Milchfett.
• Q3 2025: Der Aufwärtstrend dürfte sich fortsetzen. Besonders Milchfett dürfte weiter anziehen – auch saisonal bedingt.
Die Käsepreise werden einerseits vom Milchfett getrieben, aber steigende Molkenproteinpreise bremsen den Anstieg. Von daher erwarten wir eher stabile, leicht steigende Preise beim Käse.
Berechnet durch ein KI-Modell auf Basis saisonaler Muster und Milchmengenverläufe
Wir sind an folgenden Messen präsent
- Tutto Food, Milano, 5 – 8 Mai 2025, Halle 1 Stand U07
- PLMA, Amsterdam, 20. & 21. Mai 2025, Besucher
- International cheese Awards 2025
- Summer Fancy Food, New York, 29. Juni – 1. Juli 2025, mit unserem Partner World's Best Cheese
- Le Mondial du Fromage et produit laitiers à Tours (France) 14-16 Sept. 2025
- Anuga, Köln 4. – 8. Okt.2025
- World Cheese Award, 13 – 15.11.2025, Bern
- Winter Fancy Food Show, San Diego, 11. – 13. Januar 2025, mit unserem Partner World's Best Cheese
- Marca Bologna, 15.- 16. Januar 2026
- Salon du Fromage, Paris 7. – 9. Juni 2026
Bleiben Sie informiert – und gönnen Sie sich einen echten Schweizer Blumenwiesenkäse aus Rohmilch. Nicht nur ein Genuss, sondern auch gut für die Nerven.
Herzliche Grüße, Affineur Walo
