Die Blumenwiesen-Käse Diät
Die Blumenwiesen-Käse Diät.
Vor kurzem habe ich über den neuesten Diättrend aus Frankreich gelesen: Rohmilchkäse. Dies mit der Begründung, dass die Französinnen so schlank sind, weil sie regelmäßig Rohmilch-Käse essen. Diese Behauptung ist etwas weit hergeholt und wissenschaftlich nicht haltbar, aber das trifft wohl bei den meisten Diäten zu. Tatsache ist, dass unser Darm Milchsäurebakterien und Enzyme für eine effiziente Nahrungsverwertung benötigt. Käse enthält sowohl Enzyme als auch Milchsäurebakterien und hat viel Eiweiß und gesunde Fette. Rohmilch-Käse wiederum hat die größte Vielfalt an Milchsäurebakterien und Enzymen und ist insofern die gesunde Variante.
Das hohe Protein- und Fett-Gehalt reduziert unser Hungergefühl, das macht Käse zu einem idealen Nahrungsmittel für eine Diät. Doch das ist nicht alles! Rohmilch-Käse hat auch eine günstige Auswirkung auf das Mikrobiom im Darm, stärkt das Immunsystem und schützt vor Allergien, und fördert somit ein gesundes Wohlbefinden.Ich verweise hier auf die Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope: https://www.agrarforschungschweiz.ch/2020/06/rohmilch-und-rohmilchprodukte-beeinflussen-unsere-gesundheit/
Aber wieso ausgerechnet Rohmilch-Käse? Oder Blumenwiesen-Käse, wie wir ihn nennen. Beim Blumenwiesen-Käse ist die Milch unbehandelt und die ganze Kraft der Natur ist in diesem Käse drin. Die Milch beinhaltet natürliche Milchsäure-Bakterien. Dies ist der Grund, dass Milch sauer und dann dick wird. Sie haben sicher auch schon festgestellt, dass die moderne Trinkmilch nicht mehr sauer und dick wird. Sie fängt irgendeinmal an zu schimmeln und ist dann ungeniessbar. Der Grund ist, dass diese Milch heute stark gereinigt wird, dabei wird der Geschmack neutralisiert und als Nebeneffekt werden auch fast alle Bakterien eliminiert. Das Gleiche geschieht beim pasteurisierten Käse, nachdem die Milch 100 % rein ist, werden im Labor gezeugte Bakterien zugegeben. Die Enzyme und Milchsäure-Bakterien werden weltweit von 3 bis 4 grossen Firmen hergestellt und daher schmecken auch alle pasteurisierten Käse gleich.
Beim Rohmilchkäse wird die Milch nicht behandelt und somit bleiben die natürlichen Milchsäure-Bakterien erhalten. Viele Nährstoffe sowie der Eigengeschmack aus den Blumenwiesen werden durch die unverfälschte Herstellung beibehalten. In der Schweiz haben wir auch unsere eigene Produktion der Milchsäure-Bakterien, welche gemeinsam mit der einzigartigen Blumenwiesen den einmaligen Geschmack des Schweizer Rohmilchkäse kreiert.
Warum wird Milch überhaupt behandelt?
Heutzutage wird der Großteil der Milch von Kühen produziert, die Silo-Gras bekommen. Silo-Gras ist vergorenes Gras, das leicht zu lagern und gut transportiert werden kann. Diese Art von Futter hat jedoch einen negativen Einfluss auf den Geschmack der Milch - sie schmeckt dann nach vergorenem Gras. Unbehandelte Milch kann weder für Trinkmilch, Joghurt, Rahm oder Butter noch Käse verwendet werden, da der unangenehme Geschmack durch Bakterien verursacht wird. Diese müssen zuerst eliminiert werden. Dies geschieht entweder durch Lysozym oder einen mechanischen Filter.
Lysozym ist ein Konservierungsmittel, das aus Eiweiß gewonnen und oft in der Käseproduktion verwendet wird. Natürlich bremst Lysozym nicht nur die schädlichen Bakterien aus - es beeinträchtigt auch die guten Bakterien.
Die mechanischen Reinigungsmethoden für Milch, Baktofugation und Mikrofiltration, entfernen schädliche Bakterien und andere Stoffe aus der Milch, sodass sie sehr neutral schmeckt. Bei der Mikrofiltration ist die Milch fast völlig keimfrei. Käse, der aus dieser gereinigten und sterilen Milch hergestellt wird, schmeckt folglich auch sehr langweilig.
Blumenwiesen-Käse ist ökologisch
Der Blumenwiesen-Käse stammt aus ökologischer Rohmilchproduktion. Die Kühe ernähren sich ausschließlich von frischem Gras auf der Weide oder im Winter von Heu. Eine Massenproduktion ist ineffektiv. Wiesen können nicht gelagert oder transportiert werden und auch Heu ist viel voluminöser als Silofutter und kann nur eingeschränkt transportiert werden. Mit Silo-Gras ist die Möglichkeit, die große Anzahl an Tieren zu ernähren. Somit ermöglicht Silofutter die Massentierhaltung weltweit.
Blumenwiesen-Käse fördert soziale Kontakte
Bei Blumenwiesen-Käse ist die Milch frisch, die Transportwege kurz. Die tiefen Temperaturen, die für lange Transporte nötig sind, bremsen die natürlichen Milchsäure-Bakterien. So wird dieser Käse in kleinen Dorfkäsereien in der Nähe der Kühe hergestellt und täglich bringen Bauern die Milch zur Käserei und können sich dort täglich austauschen. Die Käserei ist oft auch der einzige Käse-Laden im Dorf und man trifft sich dort. Diese wichtige soziale Funktion des Blumenwiesen-Käses im Dorf setzt sich an der Käse-Theke im Markt fort, die Theken-Fachkraft erzählt Ihnen interessante Geschichten und Fakten über den Käse. Damit haben Sie daheim immer etwas zu erzählen.
Nachteile des Blumenwiesen-Käse
Der grösste Nachteil sind sicher die höheren Herstellkosten. Es ist keine Massentierhaltung möglich, die Transportwege der Milch sind kurz, dadurch sind auch die Käsereien kleiner und in der Regel muss der Rohmilch Käse auch etwas länger gelagert werden, dies alles kostet! Dafür hat man ein einzigartiges und gesundes Produkt
Fazit:
Blumenwiesen-Käse ist perfekt, um deine Ernährung aufzupeppen. Er sättigt dich und stärkt zugleich deine Verdauung und Gesundheit. Außerdem ist er ökologisch nachhaltig und fördert den sozialen Austausch.