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Milchmarkt-Update: Nervosität am Milchmarkt? Newsletter vom 11. April 2025

Dairy Market Analysis from 11-4-25; Milchmarkt Marktanalyse vom 11-4-25

Mozzarella und die Preise für Proteinkonzentrate (Kasein) bleiben stabil. Im Gegensatz dazu verzeichnen Magermilchpulver und Käse einen leichten Rückgang, während Spottmilch und Milchfett stark rückläufig sind.

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Dairy Market Analysis from 11-4-25; Milchmarkt Marktanalyse vom 11-4-25

Marktentwicklung: Rückblick und Ausblick

Unsere Zahlen beziehen sich auf die Woche des Liberation Day. Zu diesem Zeitpunkt glaubte noch niemand, dass die Zölle in Kraft treten würden, und gleichwohl sind die Preise auf breiter Basis gesunken. Beunruhigend ist vor allem der rasche Zerfall der Spottmilchpreise. Seit Mittwoch, dem 9. April 2025, wissen wir, dass die Zölle doch nicht in Kraft treten.

Es gibt zig Studien, die zeigen, dass das Wichtigste für den Erfolg eines Landes Rechtssicherheit ist, in diesem Sinne ist dieses Hin und Her sicher nicht förderlich.

Fusion von Arla Foods und DMK Group

Am 8. April gaben Arla Foods und die deutsche DMK Group ihre Pläne für eine Fusion bekannt, die die größte Molkereigenossenschaft Europas schaffen soll. Diese strategische Maßnahme zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Milchwirtschaft in Nordeuropa neu zu gestalten. Der Zusammenschluss erfordert noch behördliche Genehmigungen und würde mehr als 12.000 Landwirte sowie einen Pro-forma-Jahresumsatz von 19 Milliarden Euro umfassen.

Das fusionierte Unternehmen wird seinen Sitz in Dänemark haben und unter dem Namen Arla operieren. Die bestehenden Führungsteams werden größtenteils erhalten bleiben. Ein detaillierter Fusionsvorschlag wird bald präsentiert, und die endgültige Vereinbarung könnte bis Ende 2025 verabschiedet werden.

Nachdem DMK vor einem Jahr eine erhebliche Milchmenge verlor, ist diese Fusion nicht wirklich eine Überraschung.

Auswirkungen der US Zölle:

In unserem letzten Newsletter haben wir versprochen, die Auswirkungen der US-Zölle zu analysieren. Das Thema ist komplex, und jede Analyse ist bereits nach ein paar Tagen wieder überholt. Die meisten Variablen sind nicht bekannt. Wir wissen nicht, wie die anderen Länder und der US-Konsument reagieren werden. Sicher werden jetzt die meisten Länder verhandeln. Bei bilateralen Verhandlungen hat in der Regel das größere und wichtigere Land den Vorteil, während kleinere Länder als Kollateralschaden übergangen werden können.

Es ist auch noch nicht klar, wie es innenpolitisch weitergeht. Trump will die Steuern für private Haushalte und Unternehmen massiv senken, aber wann und wie viel, weiß noch niemand.

Hier eine Übersicht, was die Zölle für die Exporteure von Milchprodukten bedeuten könnten: Die größten EU-Exporteure nach Amerika sind Italien (Käse), Frankreich (Käse) und Irland (Butter). Bei den meisten Exporten handelt es sich um teure Spezialitäten, deren Preis bereits heute wesentlich über dem Preis von Substitutionsprodukten in den USA liegt. Die Zölle werden den Konsum dämpfen, aber da die Liebhaber dieser Produkte eher zur Oberschicht gehören, die sehr wahrscheinlich von Steuererleichterungen profitieren wird, erwarten wir keine großen Einbrüche.

Gegenzölle können zu Problemen in den USA führen, da dieses Land Nettoexporteur von Milcherzeugnissen ist. Die großen Abnehmer von US-Milch sind Zentralamerika, vor allem Mexiko, gefolgt von Südostasien mit Malaysia, Vietnam und Thailand. Danach folgt Nordostasiens mit Japan und China, wobei Mexiko allein 10-15-mal mehr importiert als China oder ein anderes zuvor genanntes Land. Andererseits, wenn China in Zukunft einen Drittel der Milch statt aus den USA aus Europa kauft, könnte die Bilanz für Europa bereits wieder ausgeglichen sein. Mittlerweile ist auch klar, dass China in naher Zukunft keine Produkte aus den USA beziehen wird; der Wettbewerb wird sich daher auf Neuseeland und Australien konzentrieren. Da diese beiden Länder die große Milcheinlieferungen bereits hinter sich haben, bestehen gute Chancen, dass in Europa dieses Frühjahr kein Überangebot entsteht.

Problematisch für den Euroraum und die Schweiz sind zwei Faktoren:

  1. Der schwache USD
  2. Die niedrigen Preise für Käse, Butter und Magermilchpulver in den USA.

Die folgende Grafik zeigt den Rückgang der Preise und die deutlichen Preisunterschiede bei Butter, Mozzarella und bald auch beim Magermilchpulver.

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Dairy Market Analysis from 11-4-25; Milchmarkt Marktanalyse vom 11-4-25

Die direkten Auswirkungen der Zölle auf die Schweiz haben wir bereits letzte Woche analysiert. Damals rechneten wir damit, dass ca. 0,5 % der gesamten Schweizer Milchmenge einen neuen Markt suchen müssen. Bei einem 10%-Zoll wird sich dies halbieren.

All dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass einzelne Produkte und Hersteller, die einseitig auf die USA ausgerichtet sind, in Schwierigkeiten geraten können.

Marktsituation in der Schweiz

In der Schweiz belasten die Zölle in erster Linie die Hersteller von Switzerland Swiss und La Gruyère AOP.

Zum Glück werden 80 % dieser Käse von Emmi und Migros Industrie vertrieben, und beide sind finanziell ohne weiteres in der Lage, die direkten Folgen abzufedern. Es sei denn, Migros Industries beschließt, nicht mehr in den Export zu investieren; aber selbst dann wäre eine Reduktion der Verkäufe von La Gruyère um 1000 Tonnen keine Katastrophe.

Schwierig wird es auch für die Schweizer Schokoladenindustrie, die in der Regel Schweizer Milchpulver einsetzt. Letztes Jahr wurden die Beiträge für diese Produzenten noch erhöht, damit Mondelez wieder Schweizer Milchpulver verarbeitet. Jetzt wird auch die Produktion von Mondelez, eine amerikanische Firma, mit Zöllen belegt.

Am wichtigsten wird sein, was die Schweiz verhandeln kann. Hier sehen wir ein großes Dilemma auf uns zukommen. Falls die USA, wie bereits mehrfach betont, auf den Abbau der Agrarzölle bestehen, stellt sich die Frage, ob wir unsere Industrie oder die Landwirtschaft opfern sollten. Von verschiedenen Schweizer Politikern, von links bis rechts, wird bereits gefordert, dass wir auf die Agrarzölle verzichten sollten.

Nervosität im Milchmarkt?

Im Vergleich zu den Börsen sind die Milchmärkte noch sehr stabil, aber wie lange das anhält, ist schwer zu sagen. Die Fundamentaldaten und die obige Analyse zeigen, dass es keinen Grund zur Panik gibt – außer vielleicht in der Schweiz.

Die Schweiz hatte bereits vor den Zöllen Absatzschwierigkeiten, und einige Akteure hatten große finanzielle Probleme. Dies wird sich in naher Zukunft noch verschärfen.

Ausblick auf Q2 und Q3 2025

  • Q2 2025: Wir wagen im Moment keine Prognosen!
  • Q3 2025: Wir wagen im Moment keine Prognosen!

Wohin die disruptive Handelspolitik der USA kurzfristig führt, können wir unmöglich vorhersagen. Längerfristig bedeutet dies, dass sich die Welt neu orientieren muss. Das gilt auch für uns; ob wir an den Fancy Food Shows präsent sein werden, wird sich zeigen.

Wir sind auf folgenden Messen präsent:

  • Tutto Food, Milano, 5 – 8 Mai 2025, Halle 1 Stand U07
  • PLMA, Amsterdam, 20. & 21. Mai 2025, Besucher
  • International cheese Award 2025
  • Summer Fancy Food, New York, 29.– 1. July 2024, mit unserem Partner World's Best Cheese
  • Le Mondial du Fromage et produit laitiers à Tours (France) 14-16 Sept. 2025
  • Anuga, Köln 4. – 8. Okt.2025
  • World Cheese Award, 13 – 15.11.2025, Bern
  • Winter Fancy Food Show, San Diego, 11. – 13. Januar 2025, mit unserem Partner World's Best Cheese
  • Marca Bologna, 15.- 16. Januar 2026
  • Salon du Fromage, Paris 7.6 – 9.6 2026

Bleiben Sie informiert! Genießen Sie die exquisiten Schweizer Blumenwiesenkäse aus Rohmilch – nicht nur ein Genuss, sondern auch gesund und beruhigend!

Liebe Grüße, Affineur Walo

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