Gibt die Schweiz die traditionelle Käseproduktion auf? Schweizer Käsemarkt März 2023
Die Käseexporte sind mit -8% per ende März katastrophal. Am stärksten trifft es: Gruyere -17%, Emmentaler – 13%, Switzerland Swiss – 11%, Appenzeller -6%, Tete de Moîne – 6%, Raclette- 1% einzig die übrigen Halbhart- und Hartkäse konnten um +4% zulegen.
Die Schweizer Käseproduktion und der Käseabsatz haben sich im März weiter verschlechtert. Wie bereits in den Jahren 2010 – 2022 leiden vor allem die grossen Sorten allen voran Gruyere. Die Vermutung liegt hier nahe, dass die Preise im letzten Jahr zu stark erhöht wurden.
Die kleineren Sorten halten sich nach wie vor gut auch Raclette hat nicht allzu viel verloren, dies ist umso erstaunlicher da deren Absatz vom Staat nur subsidiär unterstützt wird. Die grossen Sorten werden jedes Jahr mit Subventionen in Millionenhöhe beworben und sind gleichwohl rückläufig. Eine kritische Überprüfung dieser Subventionen durch die Politik wäre sicher angebracht.
Gibt die Schweiz die traditionelle Käseproduktion auf?
Wir stellen fest, dass die Produktion von Milchpulver seit dem Tiefpunkt stetig steigt. Dieses Jahr ist dieses Wachstum mit +16% in eine neue Dimension gestossen. Eine Entwicklung die mit der laufenden Erhöhung der Subventionen für Milchpulver zu erklären ist. Diese Subventionen werden heute nicht mehr direkt vom Staat verteilt, sondern von den Branchenorganisationen und sind somit der politischen Kontrolle weitgehend entzogen.
Wichtig ist, dass man sich der Folgen bewusst ist. Durch diese Politik wird bei den Käsereien Milch abgezogen und folglich sinkt die Käseproduktion. Bereits heute stellen wir in der Käseproduktion Überkapazitäten fest und immer mehr Dorfkäsereien kämpfen ums Überleben.
Für die Qualität der traditionellen Schweizer Käse sind die Dorfkäsereien wichtig, sie verarbeiten die Milch rasch ohne lange Transportwege.
Vielen Dank Ihr Affineur Walo
